Eine Wärmepumpe steht an einer weißen Hauswand. Im Vordergrund sieht man etwas verschwommen grüne Pflanzen ins Bild ragen. Auf einem grafischen, grünen Balken steht „Wärmepumpe Kosten 2024". Darunter steht auf einem kleineren, dunkelblauen Balken „Kosten, Preise & Wirtschaftlichkeit". In der linken unteren Ecke ist eine Illustration einer Hand mit einem Geldbeutel mit Eurozeichen.
Was kostet eine Wärmepumpe? Um die Gesamtkosten einer Wärmepumpe zu berechnen, muss man mehrere Faktoren einbeziehen.

Wärmepumpe: Kosten & Wirtschaftlichkeit 2024

Wenn man sich mit dem Kauf einer Wärmepumpe beschäftigt, steht die Frage nach den Kosten und der Wirtschaftlichkeit oft im Vordergrund. In diesem Blogbeitrag werfen wir einen genaueren Blick auf die verschiedenen Kostenaspekte von Wärmepumpen und gehen der Frage nach, ob sich eine Wärmepumpe überhaupt lohnt?

Bild von Svenja Hürter

Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Letztes Update: 01. März 2024
DAS WICHTIGSTE IN KÜRZE
  • Der finale Preis einer Wärmepumpe setzt sich aus Anschaffungs-, Installations- und Betriebskosten zusammen.
  • Es gibt Wasser-Wasser-Wärmepumpen, Luft-Wasser-Wärmepumpen, Sole-Wasser-Wärmepumpen und Luft-Luft-Wärmepumpen, die sich im Preis unterscheiden.
  • Die Gesamtkosten für eine Wärmepumpe können zwischen 15.000 und 50.000€ liegen.
  • Luft-Wasser-Wärmepumpen sind grundsätzlich etwas günstiger als Sole-Wasser oder Wasser-Wasser-Wärmepumpen, weil Erschließungskosten wegfallen.
  • Steigende Energiepreise, EWG-Richtlinien und C02-Bepreisung sollten in die Rechnung, ob sich eine Wärmepumpe lohnt, unbedingt mit einbezogen werden.
  • Mit einer Förderung von bis zu 75% kann sich eine Wärmepumpe schnell lohnen.
Vis mer

Was kostet eine Wärmepumpe?

Die Gesamtkosten für eine Wärmepumpe können zwischen 19.000 und 50.000 € liegen. Sie setzen sich aus mehreren Faktoren zusammen. Grundsätzlich lässt sich der Preis für eine Wärmepumpe in folgende Kostenpunkte aufteilen:

  • Anschaffungskosten
  • Installationskosten und/oder Erschließungskosten
  • zusätzliche Materialkosten
  • Betriebskosten

Außerdem beeinflusst die Wahl des Wärmepumpentyps den Preis. So sind Wasser- oder Sole-Wärmepumpen, auch Erdwärmepumpen genannt, oft teurer als eine Luft-Wasser-Wärmepumpe. Trotzdem kann sich Ersteres für den ein oder anderen lohnen. Es ist immer wichtig, die Standortfaktoren und individuellen Gegebenheiten mit einzubeziehen.

Die Absatzzahlen der vergangenen Jahre zeigt jedoch, dass der Trend vermehrt zu Luft-Wasser-Wärmepumpen hingeht.

Nach aktuellen Trends ist davon auszugehen, dass die Preise für Wärmepumpen wieder etwas sinken. Der Markt ist jedoch sehr dynamisch. Die tatsächlichen Preise können je nach Zeitpunkt, Region und Fachbetrieb variieren.

Die Anschaffungskosten einer Wärmepumpe

Die Anschaffungskosten für eine Wärmepumpe können je nach Typ und Größe stark variieren. Luft-Wasser-Wärmepumpen sind oft günstiger als Erdwärme- oder Wasser-Wasser-Wärmepumpen, da sie weniger aufwendig zu installieren sind. Die Anschaffungskosten für eine Luft-Wasser-Wärmepumpe können zwischen 10.000 und 15.000 Euro liegen, während Erdwärme- oder Wasser-Wasser-Wärmepumpen oft zwischen 12.000 und 25.000 Euro kosten. Es ist wichtig zu beachten, dass diese Preise nur die Kosten für die Wärmepumpe selbst und nicht die Installationskosten oder andere damit verbundene Ausgaben wie die Anpassung des Heizsystems oder die Isolierung des Hauses umfassen.

Zusatzkosten: Installations- und/oder Erschließungskosten einer Wärmepumpe

Die Installationskosten können einen erheblichen Anteil der Gesamtkosten einer Wärmepumpe ausmachen. Die genauen Kosten hängen von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Größe und Art der Wärmepumpe, der Art des Heizsystems, das ersetzt wird, und den spezifischen Anforderungen des Gebäudes. In der Regel können die Installationskosten für eine Wärmepumpe zwischen 2.000 und 10.000 Euro liegen.

Zusätzlich kommen bei Sole-Wasser und Wasser-Wasser-Wärmepumpen die Erschließungskosten hinzu, die einen Großteil der Gesamtkosten ausmachen. Bei einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe müssen je nach Standort mehrere Brunnen gebohrt werden. Die Kosten hierfür können sich auf 15.000 bis 20.000 € belaufen. Auch bei Sole-Wasser-Wärmepumpen muss eine Tiefbohrung gemacht werden, die zwischen 19.000 - 30.000 € kosten kann.

Es ist ratsam, mehrere Angebote von verschiedenen Installateuren einzuholen, um einen detaillierten und individuellen Überblick über die Kosten zu erhalten.

Überblick: Anschaffungs- & Installationskosten

 AnschaffungskostenZusatzkostenGesamtkosten
Luft-Wasser 10.000 - 15.000 € 9.000 - 13.000 € 19.000 - 28.000 €
Sole-Wasser 11.000 - 25.000 € 19.000 - 25.000 € 29.000 - 50.000 €
Wasser-Wasser 11.000 - 20.000 € 15.000 - 20.000 € 35.000 - 45.000 €
Luft-Luft 9.000 - 13.000 € 4.000 - 9.000 € 17.000. - 25.000 €

Betriebskosten einer Wärmepumpe

Eine der attraktivsten Eigenschaften von Wärmepumpen ist ihre Energieeffizienz, die langfristig zu niedrigeren Betriebskosten führen kann. Wärmepumpen nutzen die natürliche Wärmeenergie aus der Umgebung, um Ihr Zuhause zu heizen, was im Vergleich zu herkömmlichen Heizsystemen wie Öl- oder Gasheizungen zu erheblichen Einsparungen bei den Energiekosten führen kann. Die genauen Betriebskosten hängen jedoch von einer Vielzahl von Faktoren ab, einschließlich der Energieeffizienz der Wärmepumpe (Jahresarbeitszahl = JAZ), der Strompreise in Ihrer Region und Ihres Heizbedarfs. Außerdem kommen jährliche Wartungsarbeiten hinzu. Generell sind Sole- und Wasser-Wärmepumpen weniger wartungsintensiv und haben dadurch vergleichsweise niedrigere Betriebskosten.

Betriebskosten (Wartung & Strom) pro Jahr – ein Rechenbeispiel:

Familie Baum verbraucht in ihrem Einfamilienhaus mit 4 Personen im Jahr ca. 22.400 kWh an Wärme. Ihre eingebaute Wärmepumpe hat eine JAZ von 4. Sie beziehen Strom aus dem öffentlichen Netz und zahlen 30 Cent pro kWh.

Jährlicher Wärmebedarf / JAZ = Strombedarf Wärmepumpe

22.400 kWh/4 = 5600 kWh

Strombedarf Wärmepumpe x Strompreis = jährliche Heizkosten

5.600 kWh x 0,30 ct/kWh = 1.680 €

Jährliche Heizkosten + Wartungskosten für Sole-Wasser-Wärmepumpe = Betriebskosten

1.680 € + 300 € = 1980 Euro

Lohnt sich eine Wärmepumpe? Wirtschaftlichkeit & Co.

Um eine möglichst informierte Entscheidung beim Erwerb einer Wärmepumpe treffen zu können, dürfen nicht nur die kurzfristigen Kosten (Anschaffungs- und Installationskosten) betrachtet werden. Die Kosten über den gesamten Lebenszyklus eines Heizsystems sind bei der Bewertung der Wirtschaftlichkeit entscheidend.

“So sind manche Heiztechniken trotz heute noch hoher Investitionskosten über den Lebenszyklus betrachtet kostengünstiger als andere Systeme mit geringen Investitionskosten, da durch höhere Effizienzen oder andere Energieträger und damit verbundene Entwicklungen von Brennstoffkosten insgesamt geringere Kosten im Verbrauch anfallen.”
Quelle: Ariadne Projekt
 

So spielen auch die politischen Rahmenbedingungen eine entscheidende Rolle bei der ökonomischen Bewertung einer Wärmepumpe. Im Folgenden nennen wir Faktoren, welche die Wirtschaftlichkeit einer Wärmepumpe maßgeblich beeinflussen:

    • Steigende Energiepreise durch den Ukraine Krieg

      Österreich ist immer noch sehr abhängig von russischen Gaslieferungen. 80 % des von Österreich importierten Gases stammen aktuell noch aus Russland. Der Großhandelspreis für Gasimporte ist trotz leichtem Rückgang im August 2022 immer noch auf erhöhten Niveau. (Quelle: Statista)

    • CO₂-Bepreisung:

      Der CO₂-Preis für Benzin, Heizöl und Gas beträgt ab dem 1. Januar 2024 pro Tonne 45 Euro. In den Folgejahren soll die Bepreisung weiter angehoben werden.

    • Förderung begünstigt den Kauf einer Wärmepumpe

      In Österreich kann man beim Heizungstausch dank des Förderprogramms “Raus aus Öl und Gas” mit bis zu 75% Förderung rechnen. Kauft man also eine Luft-Wasser-Wärmepumpe für 30.000 % und erhält z.B. 50% Förderung, zahlt man nur noch 15.000€ für Anschaffung und Installation.

    • EWG (Erneuerbare-Wärme-Gesetz) Richtlinien müssen berücksichtigt werden

      Bis 2035 müssen alte Kohle- und Ölheizungen ersetzt werden und bis 2040 müssen alle Gasheizungen durch ein modernes, erneuerbares Heizsystem ersetzt oder mit biogenem Gas betrieben werden.

Im Neubau

​​Im Neubausektor steht das energieeffiziente Bauen und Wohnen in Österreich schon seit Jahren im Vordergrund. Gemäß EU-Richtlinie 2010/31/EU über die Energieeffizienz in Gebäuden gilt für Neubauten seit dem 1. Januar 2021 der generelle Anspruch, mindestens Energieklasse A zu erreichen (A max. 25 kWh/m² BGF-Ref = Niedrigenergiehaus) (Quelle, Quelle). Daher ist es längst gängige Praxis, Wärmepumpen – insbesondere in Ein- oder Zweifamilienhäusern – einzubauen. Daher stellt die Wärmepumpe im Neubau mittlerweile auch die dominierende Heiztechnologie dar (Quelle).

​​Außerdem dürfen in Neubauten seit 2023 laut EWG keine zentralen oder dezentralen Heizungen mehr errichtet werden, die für den Betrieb mit fossilen Brennstoffen geeignet sind.

​​Im Neubau ist es meist leichter, wirtschaftlicher und energieeffizienter, eine Wärmepumpe einzubauen.

In Bestandsgebäuden/Im Altbau

Das Fraunhofer Institut hat eine Analyse veröffentlicht, die sich im Detail die Heizkosten und Treibhausgasemissionen in Bestandswohngebäuden basierend auf der Aktualisierung der GEG-Novelle 2024 in Deutschland anschaut. Das deutsche “GEG” ist dem österreichischen “EWG” recht ähnlich, was die Studie für den österreichischen Markt ebenfalls relevant macht. Dabei schauen sich die Forschenden, Heiztechniken über einen Zeitraum von 20 Jahren unter Berücksichtigung zukünftiger Energieträgerpreise sowie der zu erwartende CO₂-Preisentwicklung in Bestandsgebäuden (Einfamilien- und Mehrfamilienhäusern) an.

 

alt description of the image
Quelle: Ariadne Projekt

 

 

alt description of the image
Quelle: Ariadne Projekt

 

Vor allem durch die aktuell hohen Fördersätze und den Wegfall der CO2-Bepreisung bei Wärmepumpen können die Gesamtkosten für Luft-Wasser- und Sole-Wasser-Wärmepumpen unter den Kosten für ohnehin nicht mehr zulässige Heizsystemen (Gasheizung mit fossilen Brennstoffen) gehalten werden.

Die Analyse zeigt auch, dass beim Heizkostenvergleich bei Variation des Effizienzstandards im Einfamilienhaus eine gängige Gasheizung nur ab Energieffizienzlevel G minimal “günstiger” ist, als eine Luft-Wasser-Wärmepumpe. Bei Mehrfamilienhäusern ist der Einsatz von einer Luft-Wasser-Wärmepumpe bis Energieeffizienzlevel F preiswerter.

alt description of the image
Quelle: Ariadne Projekt

Grundsätzlich werden Gebäude so saniert, dass sie einer Effizienzklasse C oder B entsprechen. In diesen Szenarien lohnt sich der Einsatz einer Luft-Wasser-Wärmepumpe in jedem Fall.

Fördermittel und finanzielle Anreize

Dank der Förderaktion “Raus aus Öl und Gas” können Sie mit bis zu 75% Förderung rechnen. Diese Fördermaßnahmen sind entscheidend, wenn es zu Fragen der Wirtschaftlichkeit kommt, denn die Förderung erlaubt eine Zudem gibt es in n vielen Bundesländern, weitere finanzielle Anreize und Fördermittel für die Installation von Wärmepumpen. Diese werden in Form von Zuschüssen oder zinsgünstigen Darlehen angeboten und können einen erheblichen Teil der Anschaffungs- und Installationskosten abdecken. Es lohnt sich, sich über die verfügbaren Fördermittel und Anreize in Ihrer Region zu informieren und diese in Ihre Kalkulation einzubeziehen.

Lesen Sie mehr dazu: Wärmepumpe Förderung 2024 Österreich

Fazit

Wärmepumpen sind eine attraktive Option für die Beheizung von Wohnhäusern, da sie nicht nur umweltfreundlich sind, sondern auch langfristig zu erheblichen Kosteneinsparungen führen können. Es ist jedoch wichtig, die Gesamtkosten einer Wärmepumpe sorgfältig zu berücksichtigen, einschließlich der Anschaffungs-, Installations- und Betriebskosten sowie eventueller Fördermittel. Zudem sind politische Rahmenbedingungen und die Energieeffizient Ihres Hauses von großer Bedeutung. Indem Sie alle diese Faktoren sorgfältig abwägen, können Sie eine fundierte Entscheidung treffen und sicherstellen, dass eine Wärmepumpe die richtige Wahl für Ihr Zuhause ist.

Wenn Sie sich unsicher sind, können Sie zudem eine Energieberatung in Anspruch nehmen und mehrere Angebote von verschiedenen Fachbetrieben zum Vergleich einholen, um eine genaue – auf Sie zugeschnittene Lösung – zu finden.

 


Sie benötigen professionelle Beratung und sind auf der Suche nach einem Dienstleister für Wärmepumpen? Holen Sie jetzt unverbindliche Angebote mit dem kostenlosen Vergleichsdienst von Wärmepumpevergleich.at ein.

Jetzt Angebote einholen